Lutherrose

Mitteilung des Bundesaußenministerium vom 25. November 2006 über die Beziehungen zwischen der Republik Togo und der Bundesrepublik Deutschland

Beziehungen zwischen Togo und Deutschland

Auf dieser Seite

. Politische Beziehungen

. Entwicklungszusammenarbeit

. Kulturpolitische Beziehungen

Stand: Oktober 2005

 

Politische Beziehungen

Die frühere Kolonialmacht Deutschland steht - nach Frankreich - an 2. Stelle der Beziehungen zu den europäischen Staaten (von diesen sind nur Frankreich und Deutschland mit Botschaften vor Ort vertreten). Die unzweideutige Haltung Deutschlands im Demokratisierungsprozess und in Menschenrechtsfragen sowie die Einstellung unserer entwicklungspolitischen Zusammenarbeit haben das Verhältnis zur togoischen Regierung allerdings getrübt.

Entwicklungszusammenarbeit

Von 1960 - 1991 sagte Deutschland Togo insgesamt rd. 630 Mio. Euro Entwicklungshilfe zu (284 Mio. Euro Finanzielle Zusammenarbeit, 346 Mio. Euro Technische Zusammenarbeit). 1984 erließen wir rd. 143 Mio. Euro Schulden. Seither ist unsere Entwicklungszusammenarbeit rückzahlungsfrei. Im Januar 1989 wurden die restlichen Schulden aus der Finanziellen Zusammenarbeit i.H. v. rd. 3,8 Mio. Euro erlassen.

Wichtigste Projekte der Finanziellen Zusammenarbeit waren der Tiefseehafen Lomé, Vorhaben im Bereich Strom- und Wasserversorgung und Straßenbau. Die deutsche technische Zusammenarbeit befasste sich mit der ländlichen Entwicklung in der Zentralregion, dem Pflanzenschutz, der Aufforstung und Holzwirtschaft, dem medizinischen Bereich, der beruflichen und fachlichen Aus- und Fortbildung sowie der Veterinärmedizin.

Infolge der politischen Situation Massaker (im Jardin Freau) und der unbefriedigenden Menschenrechtslage ist die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit mit Togo seit 1993 suspendiert. Vier Entwicklungshilfeprojekte, die direkt der Bevölkerung zugute kommen, wurden gleichwohl fortgeführt (Stadtgesundheit Lomé, Basisgesundheitsdienste und ländliche Entwicklung in der Zentralregion, Handwerksförderung). Darüber hinaus arbeiten kirchliche Hilfswerke, private Träger, politische Stiftungen und der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) weiter effektiv an der Basis mit der togoischen Bevölkerung. Auch der deutsche Beitrag zu multilateralen Maßnahmen (Weltbank, IWF, VN-Entwicklungsprogramm UNDP u.a.) wird uneingeschränkt geleistet. Die wichtigste Bedingung für die Wiederaufnahme der Entwicklungshilfe sind die Durchführung demokratischer und transparenter Wahlen auf der Grundlage demokratischer Strukturen, die Respektierung der Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit.

Kulturpolitische Beziehungen

Die bilateralen kulturpolitischen Beziehungen wurden insbesondere vom Goethe-Institut Lomé gefördert, das Kulturprogramme durchführte, Deutschkurse anbot und den Deutschunterricht an Schulen und der Universität Lomé unterstützte. Diesen Aktivitäten wurden durch den kriminellen Brandanschlag durch bewaffnete und gut organisierte Vermummte in der Nacht vom 28. auf den 29. April 2005 jäh ein Ende gesetzt.

Es gibt rd. 90 Schulen mit Deutsch als Wahlpflichtfach. Für die rd. 20.000 Deutschschüler stehen etwa 140 togoische Deutschlehrer zur Verfügung. Die Lehrkräfte werden durch die Fachberaterin für Deutsch (Goethe- Institut) betreut. In der Germanistikabteilung der Universität Lomé werden ca. 400 Germanistik-Studenten von togoischen Dozenten unterrichtet. Die seit 2003 vakante Stelle der DAAD-Lektorin wurde im Oktober 2004 nachbesetzt.

Die Wiederaufnahme unserer kulturellen Aktivitäten ist von der durch die togoische Regierung zu finanzierende Herrichtung des Goethe-Instituts abhängig.

Hinweis

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