Heinz
Drews
Hamburg, den 19. März 2007
Sierichstraße 106
22299 Hamburg
Herrn
Honoré Aziabou
Botschaftssekretär
Botschaft der Republik Togo
Grabbeallee 43
13156 Berlin
Sehr geehrter Herr Aziabou!
Am Morgen des 16. Februars 2007
haben Sie mir ein Telefongespräch gewährt, für das ich Ihnen noch einmal
danken möchte.
Erlauben Sie mir, wenn
ich Sie mit der neuesten Entwicklung bekannt mache, nachdem ich der
Botschaft der Republik Togo das Schreiben vom 15. Dezember 2006 an den
Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, Herrn Dr. Frank Walter
Steinmeier, bereits am 8. Januar 2006 als Kopie übermittelt hatte. Das
Schreiben an den deutschen Außenminister werde ich in Kürze vierzehn
weiteren diplomatischen Vertretungen afrikanischer Staaten übermitteln,
die in der Vergangenheit ebenfalls von mir über die Vorgänge
unterrichtet worden sind.
Ich füge für Sie dazu
die Kopien eines Schriftwechsels bei, den ich mit dem Botschafter der
Republik Angola, Seine Exzellenz Roberto Ribeiro, geführt habe. Am 25.
August 2005 hatte ich ein Schreiben an die Botschaft der Republik Angola
gerichtet, das Herr Ribeiro am 29. September 2005 beantwortet hat,
worauf von mir am 31. Oktober 2005 erwidert worden ist.
Beigefügt sind diesem
Schreiben zwei Schreiben, die durch e Mail von mir am 18. Januar 2007
und am 16. Februar 2007 dem stellvertretenden Vorsitzenden des
Auswärtigen Ausschusses im deutschen Bundestag, Herrn Hans-Ulrich Klose,
übermittelt worden sind. Beide Schreiben sind unbeantwortet geblieben,
worüber ich enttäuscht bin.
Mit heutigem Datum habe
ich mir den Situationsbericht des deutschen Auswärtigen Amtes zu den
Beziehungen zwischen Togo und Deutschland ausdrucken lassen. Was darin
ausgedrückt wird, ist eine weitere Enttäuschung für mich. Die
Bundesrepublik Deutschland hat offensichtlich kein Interesse daran, das
Goethe-Institut in Togo wieder herzurichten. Erkennbar ist die Absicht
der deutschen Außenpolitik, alle Verantwortung für die Ereignisse, die
zur Zerstörung des Goethe-Instituts in Lomé geführt haben, auf die
Republik Togo abzuwälzen, was ich für ungerecht halte.
Ich erlaube mir einige
Äußerungen zur gegenwärtigen politischen Situation in Togo.
Mir sind Informationen
zugegangen, der Togolesische .Oppositionspolitiker, Herr Gilchrist
Olympio, sei nach Togo eingereist. Der Präsident der Republik Togo,
Seine Exzellenz Faure Gnassingbé, und Gilchrist Olympio haben sich in
der Vergangenheit zweimal in Rom durch Vermittlung einer katholischen
Organisation getroffen. Das ist eine gute Entwicklung.. Voraussetzung
für eine politische Wende zum Guten in Togo ist eine Versöhnung der
Gegensätze. In Algerien hat dazu sogar eine Volksabstimmung
stattgefunden, um das zu erreichen. Die Gegensätze auf demokratischen
Wege zu entschärfen ist notwendig, um der Republik Togo das nötige Maß
an Freiheit und Unabhängigkeit zu sichern als Gewähr für die
Durchführung dauerhafter, wirksamer Reformen.
In meinem Schreiben an
den stellvertretenden Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses im
Deutschen Bundestag habe ich ein Modell angesprochen, das ich in der
Vergangenheit schon mehrfach vorgestellt habe. In Hamburg gibt es eine
große afrikanische Gemeinde. Es gibt afrikanische Geschäfte, und
afrikanische Unternehmen. Afrikaner sind in das Berufsleben integriert
und junge Afrikaner in das deutsche Bildungssystem. Auf diesem Wege
sollte die Entwicklung weitergehen. Ich habe weiter vorgeschlagen, die
so beschriebene Linie zu institutionalisieren, und in der Bundesrepublik
Deutschland einen Nationalitätenkongress zu begründen, in den
unterschiedliche Nationalitäten ihre Vertreter entsenden mit dem Ziel,
Wege zu beschreiten, um gemeinsame Projekte in wirtschaftlicher,
kultureller und politischer Hinsicht zu erarbeiten. Dabei denke ich
natürlich besonders an Afrika. Ein solches Vorhaben könnte
Modellcharakter bekommen für eine europäisch-afrikanische Zusammenarbeit
insgesamt und für ein Zusammenleben und Zusammenwirken zwischen Europa
und Afrika.
Europa sollte sich der
Verantwortung, die sich aus den afrikanisch-europäischen
Wechselbeziehungen in der Geschichte ergeben haben, nicht einfach
entziehen.
Nicht nur Europa, auch
außereuropäische Mächte beteiligen sich an einem Ausbeutungsprozess, in
dem Afrikas Reichtümer abtransportiert und die Menschen in Armut
zurückgelassen werden.
Mit freundlichen Grüßen
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