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Französische Revolution

Briefmarke
Georges-Jacques Danton

Danton

Die Zeit der Französischen Revolution

Die Zeit der Französischen Revolution und danach bescherte einzelnen Zeitungen Auflagen von 40- 45000 Exemplaren. Ein beträchtlicher Anstieg, wenn in Betracht gezogen wird, wie in den Anfängen Auflagen von einigen hundert oder tausend Stück die Regel waren. 1797 schrieb der Zeitungsherausgeber Friedrich Wilhelm von Schütz: „Die Unterhaltung über politische Gegenstände ist jetzt allgemein geworden.“

Die Zeitungsleser traf diese Entwicklung, die 1789 zur Französischen Revolution führte, nicht unvorbereitet. Die Französische Revolution hatte in dem Zeitraum vor 1789 ihre geistigen Wegbereiter. In Zusammenhang damit hatte auch die Presseentwicklung den Boden bereitet.

Bereits im 17. Jahrhundert hatte die Presse ausführlich über die Entwicklung in England und Schottland mit ihren revolutionären Umwälzungen berichtet, die 1688 mit der „Glorious Revolution“ endeten.

Unmittelbar vor Ausbruch der Französischen Revolution wurde die Aufmerksamkeit auf Amerika gelenkt mit der Unabhängigkeitserklärung 1776, der ein Krieg folgte, der 1783 sein Ende fand.

Dazu zwei Berichte aus dem „Hamburgischen Correspondenten“ , in denen auch eine bemerkenswerte sprachlich- stilistische Veränderung festgestellt werden kann:

„Weil die London Gazette, die gestern Abend herausgekommen, nichts von Amerika in sich hielt, so schloß man, dass die Zeitungen nicht sehr gut seyn müssten, welche überbracht worden“.

Ein weiterer Bericht über amerikanische Verhältnisse:

„Man darf hier keinen Streit zwischen der geistlichen und weltlichen Macht befürchten, der ehedem den Erdboden zum Blutbad gemacht hat. Hier macht die Geistlichkeit keinen Corpus aus, hier hat sie keine Regierung. Es ist hier keine herrschende Religion, es sind keine geistlichen Güter, keine Zehnten, keine geistlichen Rechte, und doch geben die Amerikaner Gott was Gottes ist“.

Die Berichterstattung über die Ereignisse in Frankreich, die mit Beginn der Französischen Revolution einsetzte, war sachlich gehalten. Das politische Anliegen, das sich mit der Revolution verband, wurde mit Sympathie aber auch mit zunehmender Skepsis verfolgt, herbeigeführt durch die sich häufenden Exzesse der Gewalt. Zwiespältig wie das Urteil entwickelte sich auch das Verhältnis zwischen Frankreich und Hamburg. Nach der Niederlage Preußens im Oktober 1806 wurde Hamburg im November darauf von französischen Truppen besetzt. Am 1. Januar 1811 wurde Hamburg annektiert und dem französischen Staatsverband einverleibt.

Bereits mit der Besetzung begann der Niedergang des Pressewesens. Die noch zugelassenen Zeitungen mussten vor ihrem Erscheinen dem französischen Polizeidirektor zur Zensur vorgelegt werden. Ab1811 erschienen die Zeitungen in Hamburg zweisprachig. Die französische Herrschaft wurde trotz mancher fortschrittlicher Neuerungen besonders im Bereich der Gesetzgebung als Bedrückung empfunden. Kontributionen und Aushebungen für die Armee führten zu einem wachsenden Widerstand in der Bevölkerung, der sich 1812 in einem Aufruhr entlud.

Im Zuge der Befreiungskriege verließen französische Einheiten im Mai 1814 endgültig Hamburg. Hamburgs Status, wie er in der Vorkriegszeit bestanden hatte, blieb im Wesentlichen unverändert.

Verzeichnis der benutzten Literatur:

Böning, Holger: Welteroberung durch neues Publikum.

Die deutsche Presse und der Weg zur Aufklärung.

Bremen 2002

Böning, Holger: Periodische Presse.

Kommunikation und Aufklärung.

Bremen 2002

Lüth, Erich: Zeitungsstadt Hamburg

Hamburg 1962

Französische Revolution

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