Einleitung Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erschienen im deutschsprachigen Kulturraum die ersten Zeitungen im Druckverfahren. Bis dahin wurden Zeitungen mit der Hand geschrieben. Die erste Zeitung erschien so 1605 in Straßburg. Es folgten 1609 Wolfenbüttel, 1610 Basel, 1615 Frankfurt a. M. , 1617 Berlin und 1618 Hamburg. Exemplarisch und schwerpunktmäßig soll die Entwicklung des Pressewesens in Hamburg und Altona, das zu der Zeit dem dänischen Herrschaftsbereich zugehörig war, zur Darstellung gelangen. Die ersten Zeitungen, die im Verlaufe des 17. Jahrhunderts von den zwei genannten Pressezentren ihren Ausgang nahmen, werden besonders zur Geltung kommen. Die erste namentlich erwähnte Zeitung, die 1618 in Hamburg erschien, trug den Titel:„Wöchentliche Zeitung auß mehrerley örther“. Es folgten als Konkurrenzunternehmen 1630 die „Postzeitung“ und danach 1664 der „Nordische Mercurius“ . In Altona begann die Zeitungsgeschichte später im Jahr 1672 mit der Herausgabe der „Altonaischen Relation“, der 1675 die „Europäische Relation“ und 1683 die „Europäische Fama“ folgten. Hamburg entwickelte sich zu einem Pressezentrum im deutschsprachigen Kulturraum Und erwarb sich dabei einen besonderen Ruf, der über die Grenzen der Stadt hinausging und zuweilen nicht ganz konfliktfrei war. 1699 machte die „Leipziger Post- und Ordinarzeitung“ gegen den in Hamburg erscheinenden „Relations Courir“ einige Ausführungen, in denen es hieß: „...welche oft wider die Vernunft/ keinen Respect und Scheu tragen/ von gecrönten und anderen hohen Häuptern auch dero vornehmen Ministren/ offenbare und höchstgefährliche Unwahrheiten/ in den Tag hineinschreiben.“ Einen Aufschwung nahm das Pressewesen im 18. Jahrhundert, mit dem auch die Anzahl der Gattungen beträchtlich anwuchs. Eine nochmalige Steigerung begann mit dem Einsetzen rationalistischer Strömungen und der Französischen Revolution, wodurch sich das Interesse immer breiterer Bevölkerungsschichten den sich abzeichnenden politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen zuwandte. Die Hauptströmung war zum Ende des 18. Jahrhunderts zweifelsohne der Rationalismus. Aber auch Gegenströmungen melden sich zu Wort aus der Theologie heraus. Hinzu kamen mit dem beginnenden Höhepunkt der deutschen Geistesgeschichte ästhetische, literaturkritische und philosophische Zeitschriften. Nach 1815 begann die Zeit der Restauration, die 1819 zu den „Karlsbader Beschlüssen“ mit einer verschärften Pressezensur führte. |