Lutherrose

Schreiben an die Tschechische Botschaft

Friedrich Merz

Herrn  Heinz Drews                                                   Hamburg, den 21. Dezember 2003

ePost: ha.dew@t-online.de

 

Herrn

Friedrich Merz MdB

friedrich.merz@bundestag.de

 

Sehr geehrter Herr Merz!

Gestern habe ich im Fernsehen den Fragen zugehört, die Ihnen von Manfred Schell gestellt wurden. Sehr zu Recht haben Sie bemerkt, in Deutschland werde zu wenig gearbeitet und dabei auf das Beispiel China hingewiesen. Geflissentlich haben Sie es vermieden auf die Aufbauleistung, wie sie sich nach Zweiten Weltkrieg in Deutschland vollzogen hat, aufmerksam zu machen. Darüber soll nicht gesprochen werden, das System hat schon Methode. In zwanzig Jahren CDU- Regierung wurde der materielle und ideelle Trümmerhaufen, den das NS- Regime hinterlassen hatte, wieder menschenwürdig gestaltet. Der Aufbau Deutschlands, der mit den Trümmerfrauen des Jahres 1945 begann, wurde ohne Staatsverschuldung vollbracht. Franz Josef Strauß war 1969 der letzte Bundesfinanzminister, der einen Haushaltsüberschuss vorweisen konnte. Hätten Ludwig Erhard und Fritz Schäffer in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts auch eine solche Wirtschafts- und Finanzpolitik betrieben, wie sie nach der Wiedervereinigung Gestalt angenommen hat, dann wäre die Bundesrepublik Deutschland schon am Beginn ihres Bestehens Bankrott gegangen. Im Oktober 1999 hat Helmut Kohl im Rahmen einer RCDS- Tagung in Schloss Eichholz in einer mehr als zweistündigen Diskussion einige Einblicke vermittelt, wie sich die Wiedervereinigung vollzogen hat. Einblicke, wie sie einer breiten Öffentlichkeit weniger geläufig sind. Zu der Generation, die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wieder errichtet hat, zähle ich mich als Jahrgang 1937 selber nicht. Ich habe 1952 eine Tischlerlehre begonnen und bis über das 65. Lebensjahr hinaus als Handwerker gearbeitet. Ich spreche von der Generation, die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg nach einem langen Leidensweg wieder errichtet hat. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, die Aufbauleistung, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland vollbracht wurde, zu diskreditieren. Die Gegenwärtige wirtschaftliche Entwicklung hat mit Ludwig Erhards Sozialer Marktwirtschaft nichts mehr gemeinsam. Nicht selten ist behauptet worden und wird bis in die Gegenwart behauptet, die Regierungszeit Konrad Adenauers sei eine Restauration der NS- Herrschaft gewesen. Schade, dass die CDU sich auch auf diese Linie begeben hat. Deshalb war sie auch unfähig, die geistig moralische Wende herbeizuführen. Das war auch gar nicht ernsthaft beabsichtigt. Die bürgerliche Gesellschaft wollte auch gerne teilhaben an den „Freiheiten“, wie sie von den 68er Revolutionären „erkämpft“ worden sind. Über das und anderes mehr habe ich mit Ole von Beust und Dirk Fischer mehrfach einen Schriftwechsel geführt. Schließlich habe ich den CDU-Landesverband Hamburg nach sechsjähriger Mitgliedschaft verlassen.

Abschließend weise ich noch hin auf eine Seite, die ich im Internet zur Deutschen Geschichte unter: www.hisverjus.de eingerichtet habe.

 

     Mit freundlichen Grüßen

  Heinz Drews

Uni Hamburg

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