Heinz Drews
Hamburg, den 16. April 2007
Sierichstraße 106
22299 Hamburg
Amerikanische Botschaft
Neustädtische Kirchstraße 4
10117 Berlin
Am 12. April 2007 ist von mir ein Schreiben an die
Botschaft der Tschechischen Republik ergangen und am 13. April 2007 jeweils
ein Schreiben an die Botschaft von Namibia und an die Botschaft der Republik
Südafrika.
Alle drei Schreiben habe ich zur Information und mit der
Bitte um freundliche Kenntnisnahme des Inhalts als Ablichtungen beigefügt.
Am 17. März 2007 hat Herr Egon Bahr, bekannt als der
Architekt der deutschen Ostpolitik unter dem Bundeskanzler Willy Brandt, der
Tageszeitung „Die Welt" ein Interview gegeben. Egon Bahr hat im vorigen
Jahrhundert über einen langen Zeitraum die deutsche Politik entscheidend
mitgestaltet.
In besagtem Interview hat Egon Bahr Bezug genommen auf
eine Begegnung zwischen dem Amerikanischen Präsidenten, George Bush sen.,
und dem Präsidenten der Sowjet-Union, Michail Gorbatschow, vor der
Wiedervereinigung Deutschlands und der Auflösung der Sowjet-Union. Sinngemäß
hat Egon Bahr geäußert, Präsident Bush habe Präsident Gorbatschow eröffnet,
die Nato müsse erhalten bleiben, weil nach Abzug der russischen Streitkräfte
nur Amerika mit der Nato in der Lage sei „Deutschland zu kontrollieren". Die
Nato, so wurde weiter erläuternd ausgeführt, sei nicht nur ein Schutz für
Deutschland, sondern auch vor Deutschland. Ich habe in zahlreichen
Veröffentlichungen die amerikanische Deutschlandpolitik, wie sie hier zum
Ausdruck kommt, mit Kritik bedacht.
Aber darum soll es in diesem Schreiben nicht gehen. Ich
bin für eine grundlegende Neugestaltung der Beziehungen zwischen Deutschland
und Amerika. Diese Beziehungen sollten sich nicht auf Ereignisse des vorigen
Jahrhunderts gründen. Beide Länder stehen vor politischen und
gesellschaftspolitischen Herausforderungen, die gleichartig oder ähnlich
gelagert sind, und die gemeinsam einer Lösung zugeführt werden sollten und
nicht im Gegensatz zueinander.
Mit freundlichen Grüßen
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