Heinz
Drews
Hamburg, den 7. Juli 2010
Trittauer Amtsweg 42
22179 Hamburg
Frau
Dr. Angela Merkel
Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin!
Bevor ich mein Anliegen vor Ihnen ausbreite,
erlaube ich mir den Hinweis auf folgende als Kopien beigefügte
Schreiben und Schriftstücke:
- Schreiben vom 31. März
2010 an den inzwischen von seinem Amt zurückgetretenen
Bundespräsidenten,
Dr. Horst Köhler, mit dem Antwortschreiben vom 22. April 2010
- Schreiben an die
Französische Botschaft vom 11. März 2010
- Schreiben an die
Botschaft der Republik Togo vom 11. März 2010
- In Zusammenhang mit
den beiden letztgenannten Schreiben ein Schreiben vom 6. Mai 2010
an die Portugiesische
Botschaft. Ähnlich lautende Schreiben sind auch an die Belgische und
Italienische
Botschaft ergangen.
Beigefügt ist auch die
Wahlkampfzeitung zur Wahl zum Studierendenparlament der Universität
Hamburg für die Legislatur 2010/2011. Ich habe dreimal zur Wahl für das
Studierendenparlament kandidiert: 2008, 2009, und 2010. Seite 30 und 31
der beigefügten Wahlkampfzeitung bilden den Inhalt meiner
Listenvorstellung. Dazu beigefügt sind auch drei von mir entworfenen
Flugblätter. In der Listenvorstellung und in den Flugblättern ist meine
Auffassung zu historischen Vorgängen erkennbar, die abweicht von dem,
was nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart offiziell verkündet
wird in Deutschland und darüber hinaus.
Ich habe mein Studium im
Hauptfach Geschichte und den Nebenfächern Sozial- und
Wirtschaftsgeschichte und Theologie mit MA abgeschlossen und arbeite
jetzt an meiner Dissertation.
Ich habe mich immer
dagegen zur Wehr gesetzt, die Geschichte insbesondere die deutsche
Geschichte zu verbiegen und zu fälschen, damit der Eindruck entsteht,
als gäbe es in der deutschen Geschichte nichts anderes als Hitler. Es
gibt keine Rechtfertigung dafür, die Geschichte entsprechend zu
verdrehen, eine politische Linie auf der auch Sie, Frau Bundeskanzlerin,
sich bewegen.
Als Beispiel dazu dient
ihre Rede, die Sie am 1. September 2009 bei der Gedenkveranstaltung zum
70. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges in Danzig gehalten
haben. Darin heißt es: „Wenn wir in meinem Land bis heute auch an das
Schicksal der Deutschen denken, die in Folge des Zweiten Weltkrieges
ihre Heimat verloren haben, dann tun wir das stets genau in dem von den
Bischöfen beschriebenen Sinne. Dann tun wir das in dem Bewusstsein der
Verantwortung Deutschlands, die am Anfang von allem stand. Dann tun wir
das, ohne irgend etwas an der immer währenden geschichtlichen
Verantwortung umschreiben zu wollen. Das wird niemals geschehen.“ Mit
dieser Aussage sind Sie noch einen Schritt weiter gegangen, als der
vormalige Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Henning
Vorscherau, der in einem Beitrag für die Tageszeitung „Die Welt“ am 10.
April 2006 sinngemäß geäußert hat, die Deutschen hätten kein Recht auf
ein Nationalbewusstsein, da müssten einhundert Jahre NS- Herrschaft
vergangen sein. Ähnlich hat sich vor Kurzem Bundeskanzler Helmut Schmidt
geäußert; er meinte es müssten dazu noch zwei Generationen vergehen.
Damit wird ein Vergeltungsdenken ausgedehnt auf Generationen, die mit
den Ereignissen im vorigen Jahrhundert überhaupt nicht mehr in
Verbindung gebracht werden können. Sie hätten in Danzig die Möglichkeit
gehabt, ein Geschichtsbild zu vertreten, um für Deutschland und seine
östlichen Nachbarn bessere Grundlagen des Zusammenlebens und
Zusammenwirkens zu schaffen. Sie haben diese Möglichkeit nicht genutzt
zum Schaden für Deutschland und seine Menschen und zum Schaden für die
europäische und internationale Völkergemeinschaft.
Wer hat die
Bundeskanzlerin ermächtigt, dies so selbstherrlich zu verfügen? Vom
Grundgesetz, der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland, sind Sie
dazu nicht ermächtigt. Mit dieser einseitigen Darstellung wird nicht nur
den Menschen in Polen und Deutschland, sondern darüber hinaus der
europäischen Völkergemeinschaft der Weg zu einem Verständigungsprozess,
der versöhnlichen Geist zum Inhalt hat, versperrt. Das Ergebnis dieser
Politik ist jetzt vor unser aller Augen.
Der Ministerpräsident
der Russischen Föderation, Wladimir Putin, hat in der besagten
Gedenkfeier auf das Münchener Abkommen hingewiesen, und ist damit der
Wahrheit der Entwicklung, wie sie vor dem Zweiten Weltkrieg
stattgefunden hat, näher gewesen. Die entscheidenden Siegermächte des
Ersten Weltkrieges haben Hitler von Anbeginn seiner Herrschaft in
ungewöhnlicher Großzügigkeit alles zugestanden, was sie dem
demokratischen Staat der Weimarer Republik zuvor verweigert hatten. Mehr
noch, die Weimarer Republik wurde politisch und wirtschaftlich so lange
stranguliert, bis sie nicht mehr lebensfähig war.
Zum Wirtschaftskrieg,
wie er sich zwischen den beiden Weltkriegen im vorigen Jahrhundert
ereignet hat, lassen sich Parallelentwicklungen zur politischen
Gegenwart ausmachen.
Deutschlands politischer
Einfluss auf internationaler Ebene ist in seinem wirtschaftlichen
Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg begründet, in dem auch soziale
Standards geschaffen wurden, wie sie immer noch weltweit ohne Beispiel
sind. Die Aufbauleistung nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von einer
Generation vollbracht, die nach Krieg und Vertreibung durch einen
Leidensweg gegangen war. Eine Anerkennung ist dieser Generation,
verweigert worden. Statt dessen gab es Spott und Verachtung und
Anklagen. Der „Spiegel“ berichtet in regelmäßigen Zeitabständen vom
„Mief“ der Fünfziger Jahre. In einem Schriftwechsel mit dem Vorsitzenden
des CDU-Landesverbandes Hamburg, Dirk Fischer, hatte ich die Frage
gestellt, warum sich die CDU von der Bewegung des Jahres 1968 das Heft
aus der Hand nehmen ließ. In einer Antwort hat er diese Leute noch in
Schutz genommen. Die Spötter und Kritiker der Aufbaugeneration, zu der
ich mich aus dem Jahrgang 1937 nicht zähle, waren sich nicht zu Schade,
sich in das warme Nest zu setzen, das von einer opferbereiten Generation
aus einer Trümmerlandschaft heraus hergerichtet worden war.
Der politische Einfluss,
den Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg erlangt hat, gründet sich
nicht auf militärische Gewalt oder in der Errichtung und Unterstützung
von Militärdiktaturen; das können die entscheidenden Siegermächte des
Zweiten Weltkrieges nicht von sich behaupten.
Darum kann auch kein
Verständnis dafür aufgebracht werden, wenn die gegenwärtige
Bundesregierung deutsche Positionen, die einen ideellen oder materiellen
Wert darstellen, verschenkt und verschleudert für dass Linsengericht
fragwürdiger Sympathiekundgebungen.
Im August 1990 hatte ich
einen Schriftwechsel mit einem Botschaftsrat der Ständigen Vertretung
der DDR. Ich habe in dem Schriftwechsel meine Einschätzung zum
Wiedervereinigungsprozess abgegeben, wie er sich zu dem Zeitpunkt
bereits abzeichnete. Ich habe die politische und wirtschaftspolitische
Entwicklung vorausschauend beurteilt, wie sie dann auch tatsächlich
eingetreten ist. Es sind bis zum heutigen Tage nicht im Entferntesten
die Hoffnungen in Erfüllung gegangen, die von den Menschen in der
damaligen DDR an die Wiedervereinigung geknüpft waren. Die politischen
und wirtschaftspolitischen Fehlentwicklungen des
Wiedervereinigungsprozesses waren vorhersehbar und hätten vermieden
werden können.
Im Oktober 1999
ereignete sich ein Treffen von Studenten des RCDS in Schloss Eichholz in
der Nähe von Köln, an dem einhundertzwanzig Studenten aus dem ganzen
Bundesgebiet teilnahmen. Bundeskanzler Helmut Kohl war einer Einladung
gefolgt, und eröffnete die Veranstaltung nicht mit einer Rede, sondern
gab von Anbeginn die Möglichkeit zur Diskussion frei. Im Verlaufe dieser
Aussprache erhielten wir einige Einblicke darüber, wie es zur deutschen
Wiedervereinigung gekommen war. Helmut Kohl schilderte uns ein Ereignis
anlässlich des Treffens mit dem Präsidenten der USA, George Bush, der
britischen Premierministerin, Margaret Thatcher, und dem französischen
Staatspräsidenten, Francois Mitterand, in Straßburg. Bei diesem Treffen
in Straßburg wurden die Möglichkeiten einer deutschen Wiedervereinigung
ausgelotet. Ich war überrascht, mit welcher Offenheit Helmut Kohl uns
über diese Zusammenkunft in Straßburg berichtete.
Er zitierte eine
Äußerung Margaret Thatchers gegenüber Präsident Mitterand und George
Bush: „In zwei Kriegen haben wir sie geschlagen, und jetzt sind sie
schon wieder da.“ Unmittelbar nach diesem Zitat erklärte uns Helmut
Kohl, und den Satz habe ich noch genauestens in Erinnerung: „Sie war
wenigstens ehrlich, die beiden anderen dachten genauso.“ Von besonderem
Interesse war der Bericht Helmut Kohls über das Zustandekommen des Zehn-
Punkte- Planes. Hannelore Kohl hatte die zehn Punkte auf einer
Schreibmaschine in der Wohnung in Oggersheim zu Papier gebracht, und
Helmut Kohl erläuterte dazu, es hätten darüber keine Telefongespräche
geführt werden können, denn nicht nur östliche, sondern auch westliche
Geheimdienste hätten abgehört. Unmittelbar nach diesem Treffen in
Schloss Eichholz wurde dann die „Spendenaffäre“ los getreten.
Entsprechende
Schilderungen über die Zusammenkunft in Straßburg hat Helmut Kohl
unlängst in einer Fernsehdokumentation wiederholt, die über den
Fernsehkanal „Phoenix“ ausgestrahlt wurde unter dem Titel: „Helmut Kohl
Kanzler der Einheit“. Helmut Kohl hat darin auch den Goebbels-
Vergleich, den er in den USA über Michail Gorbatschow verbreitet hatte,
als eine Dummheit bezeichnet. In besagter Fernsehdokumentation kam auch
Michail Gorbatschow zu Wort mit der Aussage, er habe manchmal unter dem
Eindruck gestanden, als seien Äußerungen in der deutschen Politik nur
das Echo von dem, was zuvor in der amerikanischen Politik zum Ausdruck
gebracht worden war.
Für die
Aufrechterhaltung ideeller und materieller Tributpflichtigkeit
Deutschlands, wie sie seit der Wiedervereinigung von den allen
Bundesregierungen betrieben worden ist, kann kein Verständnis
aufgebracht werden. Ohne Not werden deutsche Positionen einfach
weggeworfen, ohne jede entsprechende Gegenleistung.
Die Industriespionage,
die gegenwärtig in Deutschland von verschiedenen Industrienationen
betrieben wird, kostet nach authentischen Schätzungen jährlich fünfzig
Milliarden €. Aufschlussreich ist dazu ein Bericht aus dem „Spiegel“ in
Nr. 12 vom März 1997 unter dem Titel: „Dinner for two“. Darin wird die
amerikanische Industriespionage geschildert, die von Abhöranlagen in Bad
Aibling betrieben wird. Wie eine Glocke, so der „Spiegel“, sei ein
Spionagenetz über Deutschland ausgebreitet. Die verschiedenen
Möglichkeiten der Kommunikation könnten so überwacht und ausgewertet
werden. Als der BND diesen amerikanischen Aktivitäten durch
Gegenmaßnahmen begegnen wollte, wurde dies von Seiten des
Bundeskanzleramtes verhindert. Helmut Kohl hatte dazu verfügt und
mitgeteilt, er werde das mit seinem Freund Bill Clinton regeln. Ein BND-
Sprecher meinte dazu: „Da hat jemand den Stecker herausgezogen.“ So
wurde den Amerikanern die Möglichkeit eröffnet, ungehindert ihre für
Deutschland schädliche Tätigkeit fortzusetzen.
Es wäre wünschenswert,
wenn die deutsche Öffentlichkeit einmal erführe, wie deutsche
Erfindungen auf unterschiedlichen Wegen anderen Mächten in die Hände
gespielt werden, unter fadenscheinigen Vorwänden.
Das gilt besonders für
die Atomtechnologie. Deutschland hatte hier weltweit eine führende
Position. Es sei erinnert an Wackersdorf, Kalkar, an das
Kernforschungszentrum in Jülich oder an Hakem und Nukem in Hanau. Es ist
erstaunlich, welches Ausmaß an Unwissenheit die Vertreter des Ausstiegs
aus der Kernforschung und der Kernenergie bei den Menschen in
Deutschland voraussetzen. Es wird zu dem der Eindruck erweckt, der
weltweit steigende Energiebedarf könne durch Sonnenkollektoren und
Windräder gedeckt werden, das ist nicht nur irreführend, das ist auch
verantwortungslos. Welche Risiken durch fossile Energienutzung auf die
Menschheit zukommen, zeigt gerade der Supergau im Golf von Mexiko. Die
Herausforderungen, die durch die Atomenergie entstehen, können nur durch
weitergehende Forschungsarbeit überwunden werden, und dieser Weg ist für
Deutschland versperrt worden.
Bei dem G8 Gipfeltreffen
in St. Petersburg wurde es Deutschland anempfohlen, die Kernenergie zu
nutzen. Sie haben dieses Angebot zurückgewiesen. Von der EU in Brüssel
ist danach ebenfalls eine solche Empfehlung ausgesprochen worden und
später sogar von UNO.
Als Rot-Grün den
Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen hatte, habe ich auf einer
CDU-Weihnachtsfeier von Dirk Fischer auf die Frage, was geschehe, wenn
in Deutschland die Atomkraftwerke abgeschaltet werden, die Antwort
erhalten: „Dann gehen wir an das französische Netz.“ Das geschieht schon
heute. Aus Skandinavien bezieht Deutschland Öko-Strom, und wenn dort die
Kapazitäten zur Neige gehen, liefert Frankreich zum Ausgleich Atomstrom
dorthin. Es ist alles ein gigantisches Betrugsmanöver. Mir sind
Informationen zugegangen, die genau das belegen. Deutschland wird in
naher Zukunft zum Energieimporteur.
Bevor der Euro
eingeführt wurde, habe ich mich zu diesem Projekt in einer
Stellungnahme mit Vorschlägen an die Französische Botschaft gewandt.
Meine Vorschläge beinhalteten die Beibehaltung der nationalen Währungen,
und zusätzlich die Einführung der geplanten und beschlossenen
Gemeinschaftswährung. Der Euro hätte dann die Funktion eingenommen, die
vor 1914 das Gold im internationalen Zahlungsverkehr innehatte. Es geht
hier nur um die Funktion des Goldes in dem beschriebenen Zeitraum, nicht
um eine Rückkehr zur Gold- oder zur Goldkernwährung, das wäre
volkswirtschaftlich unsinnig. Gleichzeitig habe ich der Französische
Botschaft das Scheitern der Gemeinschaftswährung voraus gesagt. Auch
das war vorhersehbar, genau wie das Scheitern der Wiedervereinigung.
Zwischen beiden Ereignissen bestehen Zusammenhänge.
Die Währungsunion und
die europäische Gemeinschaftswährung sind nach politischen
Gesichtspunkten entschieden worden, nicht nach Gesichtspunkten
volkswirtschaftlicher Vernunft.
Am 20. September 1992
wurde in Frankreich eine Volksabstimmung durchgeführt zu den Maastricht-
Verträgen. Im Vorfeld zu dieser Abstimmung hatte ein maßgebliches
französisches Presseorgan „Le Figaro“ verlauten lassen: „Deutschland
wird zahlen, sagte man in den zwanziger Jahren. Deutschland zahlt heute.
Maastricht, das ist der Versailler Vertrag ohne Krieg“. Am 19. September
1992, einen Tag vor der Volksabstimmung in Frankreich, veröffentlichte
die Tageszeitung „Die Welt“ diesen Satz dick gedruckt auf der ersten
Seite.
Am 25. März 2010 hat der
ehemalige Bundesfinanzminister, Hans Eichel, im Kurt- Schumacher- Haus
der SPD in Hamburg einen einleitenden Vortrag gehalten zur Krise in
Griechenland, bei dem auch die griechische Generalkonsulin, Frau
Ekaterina Dimakis, zugegen war.
Hans Eichel räumte in
aller Offenheit ein, was bislang niemand so richtig wahrhaben will: Die
Maastricht- Verträge, so ließ er uns wissen, seien mit Rücksicht auf
Frankreich geschlossen, um französischen Befürchtungen über einen
deutschen Machtzuwachs durch die Wiedervereinigung zu begegnen. Dafür,
so Hans Eichel weiter, müsse doch Verständnis aufgebracht werden nach
allem, was geschehen ist. Hans Eichel empfahl, genau wie Bundeskanzler
Helmut Schmidt, die europäische Außenpolitik in französische Hände zu
legen. Ein solches Ansinnen muss abgelehnt werden, ein französisches
Diktat hat die Völker Europas im vorigen Jahrhundert in die größte
Katastrophe ihrer Geschichte geführt.
!923 haben französische
und belgische Armeeeinheiten das Ruhrgebiet besetzt, weil Deutschland
die geforderten Reparationsleistungen nicht zum geforderten Zeitpunkt
entrichtet hatte. Danach wurde 1924 der Dawesplan ausgehandelt und 1930
der Youngplan, der deutsche Ratenzahlungen als Reparationsleistungen bis
zum Jahr 1988(!) vorsah.
Frankreich ist
gegenwärtig nicht einmal bereit ein Paar Schüler der deutschen Sprache
in Togo zu dulden. Also, was soll das viele Gerede von der
deutsch-französischen Versöhnung und Freundschaft.
Im Januar 2005 haben
meine Frau aus Togo und ich in Togo die Ehe geschlossen. Meine Frau hat
deutschen Rassismus in Reinkultur kennen gelernt. Zuerst die gemeinen
Intrigen der Deutschen Botschaft in Togo. Am 1. Juli 2006 ist meine
Frau, versehen mit einem Visum der Deutschen Botschaft in Lomé, nach
Deutschland eingereist. In Deutschland sollte es meiner Frau noch
schlimmer ergehen.
Die Ereignisse reihen
sich ein in eine Erlebniskette der letzten fünfundzwanzig Jahre. Diese
Jahre sind angefüllt mit Rechtsstreitigkeiten, die ihren Anfang nahmen
1986, und 1989 und 1991 in zwei Entmündigungsverfahren gipfelten.
Die letzte Entscheidung
zu den Rechtsstreitigkeiten fiel im November 2006 beim
Bundesverfassungsgericht. Das hatte, in dem, was mir und meiner Familie
aus erster Ehe widerfahren war, keinen Verstoß gegen
verfassungsrechtliche Bestimmungen erkennen können. Meine Beschwerde
wurde mit Beschluss vom 24. November 2006, an dem auch der damals
amtierende Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Prof. Dr. Dres.
Hans-Jürgen Papier, mitgewirkt hatte, nicht zur Entscheidung angenommen.
Nach diesem Beschluss hat noch ein Schriftwechsel mit dem
Bundesverfassungsgericht stattgefunden, zu dem das BVG nicht
verpflichtet war, der mir aber trotzdem gewährt wurde. Darin wurde mir
das Recht zugestanden, den Beschluss des BVG kritisch zu begleiten.
In aller Kürze lasse ich
die Ursachen und Ursprünge dieses Rechtsstreites vorüber gleiten, bei
dem auch außenpolitische Gesichtspunkte Bedeutung erlangt haben.
Die Quelle einer
unheilvollen Entwicklung entsprang im Januar 1963. Zu diesem Zeitpunkt
befand ich mich auf einer Missionsschule, die von amerikanischen Kirchen
in Frankreich in der Nähe von Paris betrieben wurde, zu einem
Theologiestudium. Im Verlaufe meines Studiums ergaben sich nicht nur
theologische Differenzen.
Auf politischem Felde
kam es im Januar 1963, als ich offen meine Sympathie für den
deutsch-französischen Freundschaftsvertrag erkennen ließ, der damals von
Charles de Gaulle und Konrad Adenauer abgeschlossen worden war. Ich
hatte mit meinen Sympathien an nichts Böses gedacht, sah mich aber bösen
Reaktionen gegenüber.
Amerikanische Kirchen
sind eng mit der amerikanischen Politik verbunden, das ist kein
Geheimnis, obwohl es in Amerika keine organisatorische Verbindung
zwischen Staat und Kirchen gibt. Das deutsch-französische Vertragswerk
wurde besonders in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in der
westlichen Presse attackiert in einer Weise, die ich als unannehmbar
empfand.
Charles de Gaulle wurde
in hasserfüllten Kommentaren in die Nähe Hitlers gerückt, und das nicht
nur in Ausnahmefällen. Ich habe leidenschaftlich gegen diese Tendenz
gestritten, was mir von französischer Seite keine Sympathien eingetragen
hat.
Amerika hat auf das
deutsch-französische Zusammengehen immer mit Ablehnung reagiert bis in
die Gegenwart, wenn auch nicht mit der Schärfe wie zu Beginn dieses
Vertragswerkes.
Im September 1967 haben
meine erste Frau und ich in Deutschland die Ehe geschlossen. Meine
erste Frau besaß zu diesem Zeitpunkt die griechische und die israelische
Staatsbürgerschaft. Die Ehe geriet sehr bald in politisches Fahrwasser
mit vielen leidvollen Konsequenzen. Aus dieser Ehe sind zwei Kinder
hervorgegangen. Wir sind 1980 von Schleswig-Holstein nach Hamburg
gezogen, um unseren zwei Kindern die Möglichkeit zu eröffnen, eine
französische Schule zu besuchen, die in privater Regie in Hamburg
betrieben wurde. Im Frühjahr 1986 mussten die Kinder im Alter von sechs
und neun Jahren die französische Schule auf Betreiben des Französischen
Generalkonsulates in Hamburg von einem zum anderen Tag verlassen. Der
Schock über dieses Vorgehen wirkt bis heute nach. In Zusammenhang mit
diesem Ereignis aus dem Jahre 1986 steht auch ein widerrechtlicher
Eingriff in meinen Postverkehr Ende des Jahres 2007. Für den Hass, der
den Kindern im Alter von sechs und neun Jahren entgegen gebracht worden
ist, gibt es keine Rechtfertigung, auch der Hinweis auf Hitler kann dazu
nicht dienen.
Im Januar 2005 habe ich
mit meiner Frau aus Togo in Togo die zweite Ehe geschlossen. Auch diese
Ehe geriet sehr schnell in politisches Fahrwasser. Ende April 2005 wurde
in Togo das Goethe-Institut durch Brandanschlag völlig zerstört. Alle
Deutschen wurden aus dem Lande vertrieben, auch meine Frau flüchtete mit
engsten Familienangehörigen in das Nachbarland Benin aufgrund von
Warnungen, die ihnen zuvor zugegangen waren. Leidvolle Konsequenzen
haben sich seither für meine Frau und mich ergeben. Wie meine Frau nach
ihrer Einreise nach Deutschland angegangen worden ist, das ist einfach
unfassbar. Ich weise dazu noch einmal hin auf die Schreiben vom 11.März
2010 an die Französische Botschaft und an die Botschaft der Republik
Togo, die diesem Schreiben beigefügt sind.
Ich frage die
Bundeskanzlerin, wie der Charakter von Mächten und Individuen
einzuschätzen ist, die Militärdiktaturen dazu nutzen, um meine Ehefrau
und engste Familienangehörige unter Druck zu setzen. So geschehen mit
meiner ersten Ehefrau in Zusammenhang mit der griechischen
Militärdiktatur von 1967 bis 1974 und der türkischen Zyperninvasion
1974, die aktiv unterstützt wurde von Luftwaffen- und Schiffseinheiten
der VI. Amerikanischen Flotte im Mittelmeer.
In gleicher Weise wird
auch meine Frau aus Togo bedroht. Im ersten Fall stand amerikanische
Politik im Vordergrund, im zweiten Fall französische Politik. Ich fände
es gut, wenn beide Mächte sich mit mir persönlich auseinander setzen,
anstatt auf Intrigen zu bauen, die das Licht der Öffentlichkeit scheuen
müssen, um indirekt „Einfluss“ auszuüben auf meine politische Tätigkeit.
Mein „Vergehen“ in der
Vergangenheit besteht in einer Verletzung des „Überleitungsvertrages“.
Was es damit aus sich hat, darüber habe ich im Internet einiges
veröffentlicht.
Dieses Vertragswerk ist
der Bundesrepublik Deutschland im Mai 1952 und im September 1990 von den
vier Mächten im Rahmen der Zwei Plus Vier Verhandlungen aufgezwungen
worden. Dieser Vertrag verbietet es Professorinnen und Professoren, die
an deutschen Universitäten Geschichte lehren, Seminare und Vorlesungen
über das Münchener Abkommen oder den Hitler-Stalin-Pakt anzubieten.
Diesen zwei Beispielen könnten zahlreiche andere Beispiele hinzu gefügt
werden.
In dem bereits erwähnten
Schriftwechsel mit dem BVG nach dem Beschluss vom 24. November 2006,
habe ich dem BVG meine Auffassung mitgeteilt und geäußert: Die
Bundesrepublik sei kein demokratischer Verfassungsstaat im Sinne des
Grundgesetzes so lange der Überleitungsvertrag Bestandteil deutscher
Gesetzgebung ist. (GG Art. 5, Abs. 1-3)
Keine Bundesregierung
ist befugt und berechtigt internationale Verträge abzuschließen, die im
Widerspruch zum Grundgesetz stehen.
Der Europäische
Gerichtshof für Menschenrechte hat meine Beschwerde in einem Beschluss
vom Juni 2009 ebenfalls nicht zur Entscheidung angenommen.
Zwei Reformen sind
unabdingbar, wenn die europäische und internationale Staatengemeinschaft
einer gedeihlichen Zukunft entgegen gehen soll:
Eine Reform des
internationalen Währungs- und Finanzsystems und eine Reform der
Vereinten Nationen, denn die internationale Staatengemeinschaft steht
vor Herausforderungen, die nur so überwunden werden können. Der
politische Wille, einen solchen Weg zu beschreiten, ist nur sehr schwach
entwickelt. Die geistigen Grundlagen der UNO rühren aus den Ereignissen
des Zweiten Weltkrieges her.
Für beide
Notwendigkeiten ist auf der internationalen politischen Bühne kein
politischer Wille erkennbar. Die Einflussmöglichkeiten der deutschen
Politik werden nicht genutzt. Eine rationale Begründung für diese
deutsche Liebedienerei, in der ständig auf Deutschlands moralische
Inkompetenz hingewiesen wird, ist für mich nicht erkennbar.
Der Gegensatz zwischen
Deutschland und Frankreich durchzieht die europäische Geschichte seit
mehr als Tausend Jahren. Beide Länder und Bereiche haben eine sehr
unterschiedliche Entwicklung genommen, die bis in die Gegenwart in ihren
Ergebnissen andauern. Ein Beispiel dazu mag genügen: 1815 wurde auf dem
Wiener Kongress ein Frieden ausgehandelt, der von den Dynastien bestimmt
wurde. Frankreich wurde ohne Abstriche wieder in die europäische
Völkergemeinschaft aufgenommen, obwohl es zuvor durch die Französische
Revolution und die napoleonischen Kriege Europa fünfundzwanzig Jahre mit
Krieg überzogen hatte. Der Friede, der auf dem Wiener Kongress
beschlossen wurde, hat Europa einhundert Jahre vor einem
flächendeckenden Massenvernichtungskrieg bewahrt, der „Friede“ der 1919
von den nationalstaatlich inspirierten parlamentarischen Demokratien
diktiert wurde, hat Europa zwanzig Jahre später in die größte
Katastrophe seiner Geschichte gestürzt.
Unüberwindlich sind die
Gegensätze zwischen Deutschland und Frankreich nicht, sie lassen sich
aber nur im partnerschaftlichen Einvernehmen regeln und nicht durch
nationales Hegemoniestreben. Frankreich und die französische Politik
sind nicht bereit einen solchen Weg zu beschreiten. In dem bereits
erwähnten Beitrag „Kanzler der deutschen Einheit“ kam auch der
luxemburgische Ministerpräsident, Jean Claude Junker, zu Wort. In den
Maastricht- Verträgen, so erläuterte er in aller Offenheit, habe
Frankreich eine dominierende Stellung angestrebt. Unverkennbar genießt
Frankreich innerhalb der EU Sonderrechte, die anderen Mitgliedern nicht
zugestanden werden.
Die europäische
Völkergemeinschaft wird immer noch eingeteilt in schuldige und
unschuldige Nationen. Es gibt keine Allein- und Kollektivschuld, und es
gibt keine Allein- und Kollektivunschuld.
Mit freundlichen Grüßen
Mit freundlichen Grüßen
Heinz Drews 
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